Segler-Club Gothia e.V.

3 Monate Ostsee, wechselnde Crews, alle Wetter…

Route:  Berlin- Swinemünde – Rönne/Bornholm – Sassnitz – Stralsund –
Klintholm/Dänemark – Kopenhagen – Mölle/ Kullen/Schweden-
Roskildefjord/Roskilde – Helsingör – Falstebrokanal –
Trelleborg/Schweden – Ystad – Hanö – Karlshamn/Schärengarten-
Simrishamn – Rönne – Kloster/Hiddensee – Stralsund – StettinerHaff –
Ueckermünde – Stettin -Berlin

Dauer:  Montag, 29.5. bis Freitag, 1.9.2023

Crew :  Gabi, 2 Monate, hielt es am längsten aus, Harald,
Tina +Erik, Micha, Bernd , Jaqueline + Sebastian,
Lucia + Gabi, Tina, Rudolf, Jürgen

Die zurückgelegte Strecke betrug ca. 1500 nm, die Bilge war absolut trocken, Motor und Segel ohne Störung funktionsfähig, ebenso der Plotter und mit Einschränkungen das iPad mit Navionics, stürzte zuweilen ab…  und die Windanzeige über Funk, ging manchmal tagelang oder einige Stunden oder auch gar nicht. Micha ist dicht dran das Problem zu lösen,
meine große Hoffnung, hilfsweise Wollfäden.

Mein Propangasvorrat habe ich auf 13 kg aufgestockt, das reichte für die gesamte Reise.

Wetter : Zunächst frühsommerlich, eher Kühl, in Skandinavien schnelle Wetterwechsel von Sonne bis Regenband, dann schwächelte der Sommer, da gab es alles, von Flaute bis Sturmwarnung von Flensburg bis Rügen, vor Rönne bis 16 m/s Wind + 2 m Welle, Festmacher verstärkt…, der Schwimmsteg versetzte, behelfsmäßige Verstärkung durch die Hafenmeister mit Spanngurten, unerwartete nächtliche Starkwindsituationen vor Anker, abweichend von der Vorhersage, Wind und Segel, bis zu einem Windeinfallswinkel von 40 Grad läuft das Schiff gut, bei 30 Grad stehen die Segel noch, aber deutlicher Verlust an Speed, ab 1 m Welle stampft das Schiff, der Vortrieb wird weiter reduziert, Fahrt über Grund unter 2 kn obwohl der Wind für 5-6kn ausreichend wäre. Aufkreuzen gegen Wind und Welle hat Grenzen… , selbst der Motor hilft nicht wirklich weiter.
Alte Erkenntnis stimmt immer noch : Der Wind muss passen .

Stimmung : Durchweg gut, wetterbedingte Zwangspausen wurden
überbrückt : Angeln mit Fangergebnissen im Bereich von
übersichtlich aber lecker, Besichtigung von Städten, Wehranlagen,
Winkingermuseum in Roskilde, Shoppen, Eisessen, Proviantierung,
Trinkwasser, Diesel, Oceaneum in Stralsund, Busrundfahrt auf Bornholm,
einexklusives Geburttagsessen, Wanderungen auf die Mole, am Strand,
über den Höhenweg oder ins Naturreservat Kullen, zu den
Leuchttürmen Kullen + Dornbusch mit toller Aussicht,
Radtouren auf Hiddensee.
Der Wechsel zwischen Segeln, Ankern, Hafentage mit Besichtigung
und sonstigen Aktivitäten war ausgewogen und gelungen, so dass
unpassende Winde / Wellen sich nicht in der Gemütslage breit
machen konnte, die Mischung macht‘s.

Alle Teilnehmer/-innen waren auf das Bordleben vorbereitet und
bereit, sich einzubringen, mitzumachen, Aufgaben zu übernehmen
z.B.: Gasbeaufgragte/-r, zuständig für das Öffnen und Schließen
der Gasflasche (hier grosses Lob an Tina)Vorbereitung und
Ausbringung der Fänder und Festmacher beim Anlegen / Ablegen.

Der Verlust der Tankwarte + Hafenmeister in Skandinavien bzw.
der Ersatz durch Automaten und App‘s ist nicht unbedingt ein
Gewinn an Service für die Besucher.
Manchmal selbsterklärend und problemlos aber auch umständlich,
unverständlich bis hin zu „nicht zu schaffen“.
Ich habe denen dann eine eMail geschrieben, sie mögen mir eine
Rechnung für die Hafengebühr übersenden – bislang ohne Resonanz.

Naja, der Wegfall des Bargeldes und der ausschließliche Einsatz
der Kreditkarte ist nicht so mein Ding. Wenn alles funktioniert,
wie schön, wenn nicht, weil meine Karte nicht akzeptiert wird,
es eine  Störung am Lesegerät oder dem Magnerstreifen gibt,
dann wird es unerwartet spannend bis abenteuerlich.

In Ueckermünde hatten wir den Einkaufswagen im Supermarkt
voll, der Strom fiel aus, nichts ging mehr. Alle musste den Wagen
stehen lassen und den Laden verlassen, nichts ging mehr,
kein Einkauf möglich.
Fischbrötchen am Imbiss waren unsere Rettung .

Alle Crew‘s waren hinreichend flexibel mit dem Zustiegsort,
entweder feste Zeit oder fester Zustiegshafen.

Bleibt eine letzte Aufgabe, zurückfinden in den Alltag.
Mein Rhythmus hat sich verschoben, das Einfinden
in die normalen Abläufe mit festen Terminen ist fremd
geworden, weit weg, eine gewisse Antriebslosigkeit macht sich
breit – egal, im Moment genießen wir die tollen
Sommertage vor Anker… , alles Andere findet sich, Bodo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert